Sport Party beginnt nach Doppelschlag

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München. Der EHC Red Bull München ist zum zweiten Mal in seiner Klubgeschichte deutscher Eishockey-Meister. Dem Titelverteidiger gelang in der Finalserie gegen die Grizzlys Wolfsburg gestern durch ein 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) der entscheidende vierte Sieg.

Mit Bier übergossen jubilierte Nationaltorhüter Danny Aus den Birken über ein „Wahnsinnsgefühl“, Verteidiger Konrad Abeltshauser kommentierte: „Es ist unglaublich geil, vor den eigenen Fans zu feiern, das geht nicht besser.“ Schon vor der Schlusssirene klatschten sich die EHC-Cracks auf der Bank ab, auch die Fans hatten ihre Jubelgesänge da längst angestimmt. Nach dem Spiel ging es dann noch auf dem Eis richtig zur Sache. „Meine Stimme ist weg“, berichtete Abeltshauser bereits nach wenigen Party-Minuten vollkommen heiser. „Sicherlich werden wir nicht viel zum Schlafen kommen“, kündigte Münchens Nationalstürmer Yannic Seidenberg an, der obendrein zum wertvollsten Spieler („MVP“) der Finalserie gekürt wurde. Vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eishalle sorgen Jonathan Matsumoto (19. Minute), Jerome Flaake (25.) per Penalty, Derek Joslin (47.) und Brooks Macek (50.) für den deutlichen Sieg des Teams von Coach Jackson, der von einem „wahnsinnig emotionalen Moment“ sprach. Der Amerikaner bescherte dem Liga-Krösus damit den zweiten Silberpokal nacheinander – er selbst steht als DEL-Rekordhalter nun sogar schon bei sieben Titeln als Trainer. In den Finalpartien unterstrichen die mit Nationalspielern gespickten Münchner eindrucksvoll ihre momentane Ausnahmestellung hierzulande und verzeichneten nur einen Ausrutscher bei der 1:2-Heimniederlage in Spiel drei. Insgesamt beendeten sie die diesjährigen DEL-Play-offs mit der bärenstarken Bilanz von zwölf Siegen in 14 Partien, die Finalserie gegen die Grizzlys entschieden sie mit 4:1 Siegen für sich. Wolfsburg indes verlor auch sein drittes DEL-Finale und muss weiter auf den ersten Meistertitel warten. Dabei schienen die Gäste nach der ernüchternden 2:7-Packung am Samstag in der eigenen Halle hochmotiviert, München die allseits erwartete Osterfeier mit einem Blitzstart noch zu verderben. Nach nur einer halben Minute traf Grizzly-Stürmer Brent Aubin den Pfosten, 60 Sekunden später hatte Sebastian Furchner vor dem EHC-Kasten die Chance zum Tor. Kurios: In den ersten vier Finalpartien verlor jeweils die Mannschaft, die 1:0 geführt hatte. Doch das Omen war den Münchnern egal: Vor der Pause gelang Matsumotos mit seinem sechsten Play-off-Tor das 1:0. Nach dem Münchner 2:0 durch Jerome Flaake in Überzahl merkte man Wolfsburg man an, dass der Glaube an das Comeback schwand. Als Joslin und Macek innerhalb von wenigen Minuten dann die Treffer drei und vier nachlegten, war die Partie endgültig entschieden. Und die große Party in der Münchner Eishalle konnte starten. Kommentar Die Meister seit 2010 2010: Hannover Scorpions 2011: Eisbären Berlin 2012: Eisbären Berlin 2013: Eisbären Berlin 2014: ERC Ingolstadt 2015: Adler Mannheim 2016: EHC Red Bull München 2017: EHC Red Bull München. |dpa

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