Rheinpfalz Das Wetter? Egal!

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Dauerregen am Samstag. So hatte es sich Corinna Klein, die Leiterin der Agility-Abteilung beim Hundesportverein, für das große Jahresturnier nicht vorgestellt. Aber wie wenig sich die Herrchen der Vierbeiner davon beeindrucken ließen, das konnte man an den Kennzeichen der Autos feststellen: TR, DÜW, SLS, SB, KL, NK oder NW, nur um einige aufzuführen.

Von 93 gemeldeten Teilnehmern kamen 80 zum Turnier. „Damit haben wir gerechnet“, befand HSV-Vorsitzender Peter Streb. Insgesamt, das stellte sich rasch heraus, hatten alle viel Spaß. Das Wetter war ihnen egal. Nur der Besuch von interessierten Zuschauern hielt sich in Grenzen. Agility bedeutet Spaß, der Sport mit Hunden hat einen hohen Unterhaltungswert, das Können der Vierbeiner ist faszinierend. Silke Füge aus Kaiserslautern ist mit ihrem Milo begeistert bei der Sache: „Das Turnier ist eine sinnvolle Beschäftigung für den Hund. Er muss etwas ableisten und fit sein.“ Natürlich trainiert sie ihn selbst und ist auch ehrgeizig, gibt die Lautererin zu. Der Ehrgeiz sei ein schlechter Begleiter, denn „meistens hat mein Milo bessere Nerven als ich“. Dann werde das Ergebnis schlechter als erhofft. Und wo liegt die größte Schwierigkeit beim Turnier? Elke Schulz aus Rodenbach, mit ihrer Naila am Start, bringt es auf den Punkt: „Für den Hundehalter den richtigen Weg durch den Parcours und dazu die richtige Technik zu finden.“ Der von Jörg Zenner aus Lübbecke aufgebaute Agility-Parcours mit Kontaktzonengerät scheint schwierig. Es gibt einige Disqualifikationen. Mancher Vierbeiner scheut die Aufgabe, nach drei Verweigerungen wird das Paar disqualifiziert. Andere nehmen die aufgestellten Kontaktgeräte nicht richtig, was Fehlerpunkte ergibt. Wer gar den falschen Weg wählt, scheidet aus. Agility verlangt von beiden Teilnehmern sehr viel Konzentration, Koordination, Körpergefühl und schnelle Reaktionen. Denn der Hundehalter muss seinen Hund wie an einer unsichtbaren Leine durch den Parcours lenken. Dabei läuft er neben den Hindernissen her und steuert das Tier lediglich durch Körpersprache und Hörzeichen. Bei diesem Sport ist eine gemeinsame Leistung gefragt. Hier können Mensch und Hund zeigen, was sie können und wie gut sie aufeinander eingestellt sind. Es gewinnt das schnellste Team mit den wenigsten Fehlern, erklärt Zenner. Seit neun Jahren ist er als Richter auch international im Einsatz. Seine Frau Claudia Zenner startete 2015 auf der EM und WM mit ihrer Berger-Hündin „Wii“ und siegte auf der WM in Italien im Jumping Individual, erwähnte er noch, sichtbar stolz. Insgesamt sind drei Hunde bei Zenners zuhause. Zwischen Start und Ziel sind Laufsteg, A-Wand, Wippe, Mauer, drei Tunnels, Slalomstangen und Hürden aufgebaut. Bevor gestartet wird, dürfen alle Hundehalter die nummerierte Strecke abgehen. Zenner und Klein bewerten das Umlaufen der Slalomstangen als schwierigste Prüfung. Prinzipiell kann man mit jeder Hunderasse am Agility-Wettkampf teilnehmen, vorausgesetzt, der Hund ist fit und nicht übergewichtig. Sogenannte Hüte-Hunde seien sehr gut für diesen Vierbeinersport geeignet, sagt Zenner, denn diese würden eine veranlagte Arbeitsbereitschaft mitbringen. Die Geräte seien für die Hunde ein großer Spaß, habe man festgestellt. Als Nachmittagsprogramm für die „Kläffer“ standen Jumping und Spiel auf dem Programm. Das Wetter? Uninteressant, denn die Hundebesitzer hatten ein kleines Zeltdorf rund um das Turnierfeld aufgebaut. So konnten sich Mensch und Tier zumindest für eine Weile ins Trockene zurückziehen. Platzierte aus der Region Gruppe Agility-A2-Small: 1. Sabine Burkhardt mit Amy (Mischling), HSV Münchweiler. Spiel A1 und A2 Small: 3. Platz Sabine Burkhardt mit Amy. Spiel A1 und A2 medium: 3. Platz Jessica Brenk mit Coffee (Sheltie), HSV. (mt)

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