Kultur Südpfalz Galerie, literarischer Salon, Bühne

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Bürgermeister und Kulturdezernent Maximilian Ingenthron und die neue Bibliotheksleiterin Amelie Goller haben gestern das Programm der 32. Landauer Büchereitage in der Landauer Stadtbibliothek vorgestellt. Es bringt zwei Ausstellungen, zwei Lesungen, eine Sprech-Performance und den traditionellen Bücherflohmarkt.

Wie mehrfach berichtet (Ausgaben am 29. März, 7. und 23. Juli), werden wegen der unbesetzten Stellvertreter-Stelle bei der Stadtbibliothek die Büchereitage im zweiten Halbjahr ein reduziertes Programm bringe. 2017 soll es, weiter mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins der Freunde der Bibliothek, wieder den gewohnten Umfang an Veranstaltungen geben. Bei der Programmvorstellung gestern hob Kulturdezernent Ingenthron die Vielfalt des Programms hervor. Die Bücherei werde zur Galerie, zum literarischen Salon und zur Bühne. Als Bildungshaus und Informationsplattform werde, so die Bibliotheksleiterin Amelie Goller, bei der ersten Veranstaltung fungieren. Am Montag, 5. September, um 17 Uhr wird Wanderausstellung „Warnsignale“ eröffnet. Damit will der Förderverein der Frauenzufluchtsstätte Südpfalz Landau auf die Situation der häuslichen Gewalt aufmerksam machen und einen Spendenaufruf für die notwendige Arbeit vor Ort starten. OB Thomas Hirsch als Schirmherr begrüßt die Gäste, Jacqueline Waldhauser spricht zur Problematik. Häusliche Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem. Gewalt in der Partnerschaft entsteht nicht plötzlich, meist ist es ein schleichender Prozess, der unmerklich, mit Kleinigkeiten beginnt. Erste Signale werden viel zu oft übersehen. Hier soll geholfen werden die Signale zu deuten und ernsthaft dagegen zu steuern. Die Ausstellung ist bis 13. September in der Stadtbibliothek zu sehen. Am 22. und 23. September sowie 1. Oktober ist um 20 Uhr die Sprech-Performance „Funny Girls“ zu sehen. „Wo bleibb da hummoooa“: In diesem Projekt geht es um eine Expedition in die Abgründe des deutschen Witzes und auf die Höhen der deutschen Komik. Verirrungen und Umwege in regionale und ausländische Humorregionen sind unvermeidlich. Erneut fordern die „Funny Girls“ mit einer hinter- und tiefsinnigen Sprech-Dsummfonie mit Humormusikke unser Publikum heraus. In bewährter Projektleitung und Regie von Sieglinde Eberhart und Felix S. Felix bringen zehn „Funny Girls“ und eine Musikerin diese neue Sprechperformance auf die Bühne. Monika Brückner, Siglinde Burg, Christine Heeger-Roos, Kristina Laffers, Annette Kliewer, Sophia Kuhs, Eva Seiter, Susanna Stähle, Tatjana Strauch und Hanne Tadic werden von Isabel Eichenlaub auf dem Cello begleitet. Gelacht wird mit Morgenstern, Valentin, Jandl oder Loriot, gekichert mit den Dadaisten Arp, Ball und Schwitters. Der Weiberwitz kommt nicht zu kurz mit Holofernes, Atwood, Parker, Hahn. Vom 4. bis 28. Oktober ist die Ausstellung „Bücherwelten“ zu sehen. Unter diesem Titel stellen Schüler einer 8. Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums außergewöhnliche Landschaften, Gebirge, Schluchten, Täler und Meere aus, die sie aus von der Bibliotheken überlassenen Künstlerlexikonbänden gestaltet haben. Am Donnerstag, 20. Oktober, um 20 Uhr ist Buchpräsentation mit Wolfgang Diehl. Der bekannte und angesehene Autor aus Landau hat in seinem neuen Buch „Die schönste Stadt des Landes: Landes Au“ ein buntes Geschichtsbuch vorgelegt. Die Texte haben alle Landau und die jeweiligen Zeitumstände, quasi das Schicksal der Stadt, zum Thema. Die literarischen Landauer Leckerbissen sind ergänzt durch zeittypische Abhandlungen über die Mentalität und das Wesen der Pfälzer, ein außergewöhnliches Autorenlexikon aller Landauer Dichter und Schriftsteller sowie einen Ein- und Ausblick auf die literarische Landeskunde. Am Samstag, 5. November, von 9 bis 13 Uhr ist wieder Bücherflohmarkt der Stadtbibliothek. Am Freitag, 25. November, um 19 Uhr ist ein Abend zum Gedenken an Werner Laubscher. An diesem Tag wäre Laubscher 89 Jahre alt geworden. Er war der bedeutendste und kreativste Vertreter einer experimentellen, dadaistischen Literatur in der Pfalz. Mit einer Lesung unter dem Titel „Versöhnung im Spiel“ bringen Andreas Dury und Klaus Behringer, die beiden Herausgeber der Werner-Laubscher-Werkausgabe, Texte aus dem reichen Fundus von Rhythmopoemen Permutationen, Paradoxereien und Verlallungen. Diese Hörvergnügen machten Laubscher zu einem der wichtigsten Vertretern von deutschsprachigen, sprachexperimentellen Autoren. Heinz Setzer führt in die fantastische Bildkunst von Laubschers „Materialcollagen“ ein. Diese werden in einer Verkaufspräsentation bis 16. Dezember in der Stadtbibliothek gezeigt. Info —Partner der Büchereitage sind die Freunde der Stadtbibliothek Landau, der Literarischer Verein der Pfalz, das Otto-Hahn-Gymnasium, der Förderverein der Frauenzufluchtsstätte Südpfalz-Landau, der Freundeskreis Werner Laubscher und das Chawwerusch-Theater. —Karten für die Performance gibt es in der Stadtbibliothek, Heinrich-Heine-Platz 10, Telefon 06341 13-4300, Stadtbibliothek@Landau.de |rg

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