Kultur Südpfalz Gute Helden, böse Helden

Beim Improvisationstheater, wie jenem morgen um 20 Uhr im Theatersaal in Herxheim, entsteht mithilfe von Vorgaben aus dem Publikum jedes Mal aufs Neue eine lustige, unterhaltsame, jedoch oft auch berührende Improshow. Improvisationstheater ist Theater ohne Text und Regie aber mit viel Inspiration aus dem Publikum. Szenen, Geschichten und Songs entstehen spontan im Augenblick. Alles ist möglich, nichts vorhersehbar. Die Mannheimer Gruppe Drama light nutzt in ihrer Improshow die ganze Bandbreite des Improvisationstheaters, gespielt wird mit Themen, Charakteren, Stilen und Emotionen. Es entstehen besondere Einblicke in das Leben, berührende Geschichten, die das Leben lebenswert machen. Alles ohne Kostüme, Bühnenbild oder Regisseur. Weitere Informationen zu Drama light gibt es unter www.drama-light.de. „Zeit für Helden“ lautet das Spielzeitthema des Chawwerusch-Theaters Herxheim. Die neuen Inszenierungen gehen vor allem der Frage nach: Held oder Terrorist? Das Theater möchte den Zuschauern mit jeder seiner Neuproduktionen diese Grundfrage mit auf den Weg geben und es dazu animieren, sich zu fragen, was einen Helden überhaupt ausmacht. Gleich fünf Premieren sind für diese Spielzeit geplant. Den Anfang macht die Premiere von „Kohlhaas – Ein Schauspiel nach der Novelle von Heinrich von Kleist“ am Freitag, 6. März, im Chawwerusch Theatersaal (siehe Ausgabe vom 25. Februar). Ein literarisch-musikalisches Familienfest gibt es mit „Bucklig Verwandtschaft“, einer Lesung von und mit Felix S. Felix und Armin Sommer. Die Premiere der Lesung unter der Regie von Sieglinde Eberhart ist am Freitag, 8. Mai, in der Stadtbibliothek Landau. Sommer begleitet die Lesung auf gewohnt rhythmisch-experimentelle Weise. Danach geht die Lesung im kleinen Format auf Tour in privaten Gärten oder im geschlossenen Raum wie beispielsweise auf Feiern. „Bucklig Verwandtschaft“ beleuchtet die Familie als große Welt im Kleinen und erzählt verschiedene Familiengeschichten, in denen es nicht immer nur Geborgenheit, sondern auch Enttäuschungen gibt. „Wir sprechen uns noch – Eine fantastische Geschichte aus einer vergangenen Zukunft“ heißt die Inszenierung von Tom Peifer (Münchner Kammerspiele), die am Freitag, 19. Juni, Premiere hat. Im Rahmen des Kultursommers, der unter dem Motto „Helden und Legenden“ steht, findet diese im Hufeisen beim Kultursommer Germersheim statt. Es spielen Felix S. Felix, Miriam Grimm, Thomas Kölsch und Stephan Wriecz. Inhalt der Inszenierung ist die Verbesserung der Welt durch bessere Sprache sowie das Recht auf Kommunikation. Der Mut, sich zu wehren, macht in diesem Stück Menschen zu Superhelden. Die Inszenierung geht anschließend auf Tournee. In der Regie von Walter Menzlaw feiert „Der goldene Löwe oder Der Präsident“ am Freitag, 25. September, im Chawwerusch Theatersaal Premiere. Thomas Kölsch spielt als Solodarsteller einen ehemaligen Präsidenten eines Karnevalvereins, der sich auf seine letzte Rede vorbereitet und sein Leben Revue passieren lässt. Das Publikum wird in dieser Inszenierung intensiv angesprochen und beschäftigt sich mit ungewöhnlich ernsten Fragen zu Hierarchie und Tragödien im Fasching. Die Premiere des Solostücks eröffnet die Herbstspielzeit des Chawwerusch Theaters. Im Rahmen der jungen Theaterreihe Expedition Junges Chawwerusch wird am Freitag, 13. November, „Braun werden – eine kippende Komödie“ erstmals im Chawwerusch Theatersaal aufgeführt. Regie führt Esther Steinbrecher. In der Inszenierung nach einer Idee von Michael Bauer spielen Miriam Grimm, Monika Kleebauer und Stephan Wriecz. Es geht in diesem Stück um Orientierung in der Gesellschaft, Extremismus und aktuelle Medieninhalte: Themen, die die heutige Jugend zunehmend beschäftigen.

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