Rheinpfalz Im Pfarrhaus ist Ruhe eingekehrt

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Das Gerüst haben die Handwerker abgebaut, Umbau und Sanierung des Rodalber Pfarrhauses sind abgeschlossen. Pfarrer Franz Ramstetter nimmt das Bauende mit Genugtuung zur Kenntnis, hat er doch bei seinem Dienstantritt in Rodalben im September vorigen Jahres noch in einer Baustelle Einzug halten müssen.

Sein stiller Protest über die ungenutzte Zeit des bis dahin seit eineinhalb Jahren verwaisten Pfarrhauses ist der Pfarrgemeinde in guter Erinnerung geblieben, weil er Grund zum Schmunzeln geboten hatte. Der Pfarrer brachte seine Verwunderung über die Tatenlosigkeit auf humorvolle Art mit einem eintägigen Probezelten im Pfarrgarten zum Ausdruck (die RHEINPFALZ berichtete). Doch inzwischen gilt der Spruch „Ende gut, alles gut“. Es ist Ruhe eingekehrt in das Gebäude. „Die baulichen Beeinträchtigungen sind doch täglich spürbar und störend gewesen“, so Ramstetter, „der Bürobetrieb hat ja während der Bauarbeiten aufrecht erhalten werden müssen“. Dabei ist die zuletzt erbrachte Arbeit anfangs gar nicht vorgesehen gewesen, nämlich die Neudeckung des Dachs mit Schieferplatten. „In den 90er Jahren erst hat eine umfassende Instandsetzung stattgefunden“, hatte Markus Herr, Pressesprecher des Bistums und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, noch zum Baubeginn informiert, „und kurz nach der Jahrtausendwende ist das Dach repariert worden“. Bei der Erweiterung der Dachgaube habe sich allerdings gezeigt, wie morsch das Material im Laufe der Jahre geworden ist“, erklärt Klaus Baumgart vom gleichnamigen Rodalber Architekturbüro. Die Lieferung des Schiefers habe zu erheblichen Problemen geführt. Es handle sich um spanischen Schiefer, ohnehin immer mit Lieferengpässen behaftet, und auch die Sommerferien hätten zur Verschleppung des Arbeitsprozesses beigetragen. Zunächst habe der Arbeitsauftrag aber hauptsächlich dem Innenausbau gegolten, berichtet Baumgart. Denn hier sollte das zentrale Pfarrbüro der Großpfarrei untergebracht werden mit Arbeitsplätzen für das Sekretariat, den Pfarrer und den Kooperator, den Pastoralreferenten und den Kaplan im Untergeschoss. Drei Stockwerke sind ausgebaut worden, alle durch das Treppenhaus aus Gründen des Brandschutzes abgeteilt, unter anderem durch zusätzliche Seitentüren. Dem vorbeugenden Brandschutz dient auch die vergrößerte Dachgaube. Sie kann als zweiter Rettungsweg genutzt werden. Im Obergeschoss liegt die abgeschlossene Wohnung des Pfarrers. Im Dachgeschoss befinden sich das Kaplanzimmer und zwei weitere kleine Büros. Als Archiv wird der nicht ausgebaute Teil genutzt. Begleitend zum Innenausbau sei auch die schadhaft gewordene Eingangstreppe erneuert worden: massiv, mit Sandstein. Keiner Erneuerung hätten die „noch verhältnismäßig neuen“ Fenster bedurft; sie genügten dem zeitgemäßen energiesparenden Anspruch. Das über 80-jährige Gebäude hat seinen Charme. „Es befindet sich in einwandfreiem Zustand“, sagt Baumgart. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme beziffert das Architekturbüro mit 200.000 Euro. Dafür muss größtenteils die Pfarrei aufkommen, das bischöfliche Bauamt übernimmt die Baunebenkosten. |ns

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