Rheinpfalz Klima und Wohlbefinden erlebbar machen

Der interaktive Klimalehrpfad in der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben mit den beiden Geotrails wurde am Mittwoch offiziell eingeweiht (die RHEINPFALZ berichtete am 31. Oktober).

Dabei war eine siebte Klasse der der örtlichen Daniel-Theysohn-Gesamtschule, die die Strecke in der vergangenen Woche bei einem Wandertag im Vorfeld getestet und für gut befunden hatte. Laut Verbandsbürgermeister Winfried Krämer wurde der Pfad als touristisches Alleinstellungsmerkmal für die Verbandsgemeinde entwickelt. Der Lehrpfad verstehe sich als außerschulischer Lernort, der folglich als Zielgruppe Schulklassen, Jugendgruppen und Familien hat, aber auch naturwissenschaftlich orientierte Wanderer anspreche, ergänzte Andreas Spannowsky, Leiterin der Touristik-Information. Die Projektidee entstamme einem großen Studienprojekt mit dem Thema „Tourismus für den ländlichen Raum am Beispiel der Verbandsgemeinde“, das die Universität Kaiserslautern im Jahr 2009/2010 in Kooperation mit der VG durchgeführt hatte (die RHEINPFALZ berichtete). Der Pfad vermittelt nicht nur Grundinformationen zum Thema „Klima und Gesundheit“, sondern lädt die Besucher auch zum Mitmachen ein, indem sie eigene Messungen vornehmen und mit den neuen Medien (QR-Code) arbeiten können. Die Interaktivität des Lehrpfades wurde durch zwei Geocaches entlang der Strecke erhöht. Die Aufgabenstellungen für die Geocaches sind bei der Tourist-Information erhältlich, ebenso die hierfür erforderlichen GPS-Geräte. Da erst in den kommenden zwei Wochen die Hinweise für Geocaches entlang der Strecke versteckt werden, ist es sinnvoll, vor einem Start erst bei der Touristinformation anzurufen. Wanderer, die im Vorfeld die Strecke mit den Geräten getestet haben, fanden zwar die Koordinaten für die Strecke, aber nicht die Puzzleteile, die letztendlich zu dem versteckten „Schatz“ führen sollten. Bei der Touristinfo sind auch Klima-Messgeräte erhältlich, mit denen entlang des Klimalehrpfades eigene Messungen vorgenommen werden können. Entscheidendes Kriterium bei der Streckenauswahl des thematischen Rundwanderweges war laut Krämer die „Verschiedenartigkeit der einzelnen Wegabschnitte“, da neben den klimatologischen Parametern auch die Auswirkungen auf den Wanderer (Puls und Blutdruck) selbst erfasst werden sollen, so dass hierdurch die Zusammenhänge zwischen klimatischen Faktoren und körperlichem „Wohlbefinden“ erlebbar gemacht werden könnten. Krämer wies darauf hin, dass die Zentralbücherei in Waldfischbach bis Ende November eine kleine Ausstellung zum Thema „Klima, Outdoor und Geocaching“ anbietet. Hier kann themenbezogene Literatur ausgeliehen werden. Den Werdegang des Projektes schilderte Sascha Henninger, der als Lehrstuhlinhaber der physischen Geografie an der Universität Kaiserslautern, das Projekt wissenschaftlich begleitet hatte. Bei der Erstellung der neuen Tafeln wurde darauf geachtet, dass sie nicht zu groß sind, um im Wald nicht als störend empfunden zu werden, und dass die Informationen allgemeinverständlich sind. Es solle sich nicht um ein umfassendes Lexikon handeln, was man auf den Tafeln lesen kann. Mit den QR-Codes auf den Tafeln können nicht nur vertiefende Informationen per Smartphone abgerufen werden, sondern es bestehe die Möglichkeit hier aktuelle Daten zu hinterlegen, auf Veranstaltungen hinzuweisen und ähnliches. Wenn man etwas ändern möchte, müsse man nicht die Tafel austauschen, sondern die Informationen im Netz nur aktualisieren, erklärte Henning. Als eine Bereicherung für das Tourismusangebot sahen Ortschefin Anna Silvia Henne und ihr Beigeordneter Jörg Prokein das Projekt, das sie als Basis für weitere in der Gemeinde sehen. Kreisbeigeordneter Ernst Hügel stellte fest, dass der Kreis das Projekt nicht nur unterstützt habe, sondern auch das Personal begleitend gewirkt habe. Es handele sich um einen Weg, der Jung und Alt anspreche und eine Ausstrahlungskraft über den Ort hinaus habe. (jn)

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