Rheinpfalz Nachbarorte zur Kasse bitten

So könnte das Hensel’sche Anwesen aussehen, wenn sich die Hotel-Pläne für das linke Gebäude realisieren lassen. Das vordere Gebä
So könnte das Hensel’sche Anwesen aussehen, wenn sich die Hotel-Pläne für das linke Gebäude realisieren lassen. Das vordere Gebäude ist bereits saniert und wird von der Ortsgemeinde genutzt.

Kindertagesstätte und Hort, Feuerwehr, Straßenausbau und die geplante Nutzung eines Teils des Hensel’schen Anwesens als Hotel waren Themen, die die Gemeinde Heltersberg 2018 bewegten und 2019 bewegen werden. Ortschef Ralf Mohrhardt stimmte die zahlreich erschienenen Gäste, umrahmt von Bläsern der Hembach-Kapelle, beim Neujahrsempfang am Sonntag auf 2019 ein.

Das Aufregerthema schlechthin war die Feuerwehr. Bei den First Respondern ist Klarheit geschaffen, an der Aufarbeitung verbliebener Probleme der Feuerwehr wird gearbeitet. Die Kindertagesstätte ist ein enormer Kostenfaktor für die Gemeinde. Wenn das Land seine Änderung des Kitagesetzes wie geplant durchsetzt, könnte es noch teurer werden. 120.000 Euro steuert die Gemeinde jährlich im Kindergarten und Hort zu den Personalkosten bei, die nicht durch Landes- und Kreiszuschüsse gedeckt sind. Dazu kommen jährlich Sachkosten im fünfstelligen Bereich, „die alleine die Heltersberger Steuerzahler aufbringen“, so Mohrhardt. Bezüglich Kostenbeteiligung seien Gespräche mit Nachbargemeinden vorgesehen, aus denen Kinder den Heltersberger Kindergarten besuchen. „Um es klar zu sagen: Es ist in unser aller Interesse, unsere Kita gut aufzustellen“, sagte er. Diese zu erhalten sei Aufgabe der Gemeinde. Wenn das Land Verpflichtungen für eine Kommune beschließt, müsse es auch die Kosten entsprechend tragen. Denn das gemeindliche Geld wird zum Beispiel auch für den Unterhalt der Infrastruktur benötigt. 2018 wurde das frühere katholische Schulhaus, in dem der Hort untergebracht ist, saniert. Dazu wurden auch die Bundesmittel aus dem früheren Betreuungsgeld genutzt, die an die Kommunen verteilt worden waren. „Es gibt ja Gemeinden, die einfach Netze über alte, marode Häuser werfen“, merkte Mohrhardt – mit Blick auf ein Gebäude in der Nachbargemeinde Geiselberg – augenzwinkernd an. Das solle in Heltersberg nicht passieren. Aber die Mühlen der Bürokratie mahlen oft langsam, das erfährt auch Heltersberg. Beispielsweise, was die Investorenpläne rund ums Hensel’sche Anwesen anbelangt. Ein Investor möchte Gebäude zwei und drei kaufen und ein Hotel errichten (die RHEINPFALZ berichtete mehrfach). Die Bauvoranfrage für das Projekt sei gestellt, sagte Mohrhardt. Bis Ende 2018 wurden die Kosten dafür zusammengestellt, um Zuschussanträge stellen zu können. Ohne Zuschüsse wird sich das Projekt nicht realisieren lassen. Bevor Zusagen vorliegen, „kann aber die Ortsgemeinde nicht mit dem Investor in Verkaufsverhandlungen treten“, zeigte Mohrhardt auf. Der Straßenausbau geht 2019 in eine intensive Phase. Oben auf der Liste steht der Ausbau der Ortsdurchfahrt K 31 (Seebergstraße) Richtung Geiselberg. Die hat der Kreis im aktuellen Haushalt, die Ausschreibung solle erfolgen. Auch die L 499, die Ortsdurchfahrt Richtung Johanniskreuz, steht auf dem Plan. Die Gemeinde selbst sieht den Ausbau der Kurpfalzstraße vor. Wenn das Ergebnis des Bodengutachtens vorliegt, werde ausgeschrieben. Ausgebaut wird in zwei Abschnitten, um die wiederkehrenden Beiträge nicht in exorbitante Höhen zu treiben. Das wird auch Thema einer Einwohnerversammlung sein. Am Friedhof wurde das Denkmal von 1870/71 mit neuem Glanz versehen, unter anderem wurde die Schrift aufgefrischt, gefördert von der Daniel-Theysohn-Stiftung. In diesem Jahr sollen die Feldkreuze restauriert werden. Auf dem Friedhof sollen mehr pflegeleichtere Bestattungsformen angeboten werden. Die Gebühren werden steigen. Weil das Holz nicht mehr über das Forstamt verkauft werden darf (Ausnahme Brennholz für Selbstwerber), nimmt Heltersberg die Vermarktung ab diesem Jahr über den Forstzweckverband Holzland vor, wie alle Gemeinden der Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben und Schopp. Einen größeren Schatten wirft das Jahr 2022 voraus. Dann feiert Heltersberg sein 750-jähriges Bestehen. Die Planungen müssen bereits jetzt beginnen. Es seien Fragen zu klären nach einem Festbuch oder einem Festumzug. Vor allem brauche es für das Jubiläum viele Helfer. Für den 30. Januar lädt Mohrhardt interessierte Bürger, die das Jubiläum mitgestalten wollen, zum ersten Treffen ein. Freiwillige Helfer machen im Ort vieles möglich. Zum Beispiel im Heimatmuseum, wo im Frühjahr wieder Filme „vunn frieher“ gezeigt werden. Weil das Interesse beim letzten Mal so groß war, findet es dieses Mal in der Festhalle statt. Das Büchereiteam bringe sich ein, organisiert die gefragte Tauschbox. Ungebrochen seit 2006 sei der Einsatz vieler Helfer zur Unterhaltung des Brunnenwanderweges, lobte Mohrhardt. Jeden Mittwoch laden Ehrenamtliche zum Bürgerkaffee ein. Das mache den Besuchern Spaß und der Erlös komme dem Kindergarten zugute. Die Straußjugend sei sehr rege und organisiere unter anderem ein tolles Kerweprogramm. „Nur mit dem Wetter für den Kerwesonntag müsst ihr noch ein bisschen üben“, sagte Mohrhardt lachend. Ehrungen Geehrt wurden Sportler, die zu Meisterehren gekommen waren: Wolfgang Jung, Fred Geib, Frank Schäfer (Schützenverein Hubertus); Jonas Ollmann (Motorsport), Nina Baumann, Sophie Dauenhauer, Merle Zimmermann, Aileen Engelhardt, Alea Balistreri, Linda Martin (Turnen und Gym and Dance); Jennifer Vatter, Marc Bißbort, Justus Gründermann (SC Holzland); Tim Könnel, Jonas Lehmann (Laufabteilung TuS Heltersberg); Jacqueline Hensel, Lara Gries, Tim Jochum (KG Heltersberg); Emily Pletsch, Sanoe Lahm, Nelly Käfer, Zoe Hupp, Saskia Horbach, Muriel Hartmann, Hanna Ernst, Lisa Ernst, Katharina Ulmer, Amanda Yznaga, Chantal Bohrer, Lisa Knieriemen, Sabrina Schulze (Majoretten- und Showtanzgruppe).

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