Rheinpfalz Soccerhalle soll schon im November eröffnen

Der Umbau der Turnhalle des SSV Höheinöd in eine Soccerarena kann beginnen: Die beiden Gesellschafter Michael Müller (links) und
Der Umbau der Turnhalle des SSV Höheinöd in eine Soccerarena kann beginnen: Die beiden Gesellschafter Michael Müller (links) und Christian Toussaint (Zweiter von rechts) und die Vorsitzenden des SSV Höheinöd, Jürgen Ruf (rechts) und Markus Gerstle, sind sich einig.

Schon ab Mitte November soll in der „Socc Arena“, der ehemaligen Sporthalle des SSV Höheinöd, gekickt und trainiert werden. Das ist der ehrgeizige Zeitplan der beiden Investoren, gleichzeitig auch Betreiber der Soccerhalle, deren Namen bis am Freitag – offiziell jedenfalls – geheim gehalten wurden: Der gebürtige Pirmasenser Christian Toussaint, der mittlerweile in Frankfurt wohnt, und Michael Müller, der Trainer der ersten Mannschaft des SSV Höheinöd, sind die beiden Gesellschafter.

Am Freitagvormittag erfolgte die notarielle Beurkundung des Unternehmens „Socc Arena Höheinöd GmbH“, am Abend wurden die Verträge zur Nutzung der Sporthalle mit den Vorsitzenden des SSV Höheinöd, Markus Gerstle und Jürgen Ruf, unterzeichnet. Die Investition beziffern die Gesellschafter auf „knapp unter einem sechsstelligen Betrag“, wie Toussaint sagte, also um die 90.000 Euro. Neben dem eigentlichen Soccerspielfeld, umrandet mit einer durchgängigen Bande, wird ein Cyclocross-Circle, inklusive einer sogenannten „Himmelsleiter“, bekannt aus der Fernseh-Show „Ninja Warrior“, entstehen. Außerdem wird für Kinder von fünf bis elf Jahren ein aus acht Stationen bestehender „Kid-Fit-Zirkel“ zur Schulung der Koordination und der Motorik gebaut. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, als gebürtiger Höheinöder in meinen Heimatverein zu investieren und Geld in die Hand zu nehmen“, erklärte Müller. Während der Vorbereitung auf die Saison 2017/18 entstanden bei Müller die ersten Ideen für eine solche Anlage. „Christian war gleich Feuer und Flamme“, berichtet der SSV-Coach, der nun neben seinem Hauptberuf als Kaufmann im Automobilhandel bei einem Unternehmen in Contwig als Unternehmer im Heimatverein tätig wird. Zunächst hatte er jedoch nicht daran gedacht, als Gesellschafter einzusteigen. Der Gedanke sei erst gereift, als andere Interessenten zurückgezogen haben. Toussaint, von Beruf Handelsvertreter für einen italienischen Fitnessgerätehersteller, nannte einige Gründe, die den Standort Höheinöd attraktiv machen: In der gesamten Region gibt es kein vergleichbares Angebot. Es ist bauliche und logistische Substanz vorhanden, „die nur gekitzelt werden muss“, wie er sagte. Damit spielt er unter anderem auf die Verkehrsanbindung an. Schließlich liegt Höheinöd direkt an der A 62 und bekommt eine eigene Abfahrt. „Keiner der Gesellschafter muss ein solches Projekt verwirklichen, beide wollen es aber“, machte er deutlich. Die Soccerhalle selbst wird mit modernem Kunstrasen ausgestattet, wie er auch bei der Fifa und beim DFB zum Einsatz kommt. Als Untergrund wird grünfarbenes, auf ökologischer Basis hergestelltes Granulat zum Einsatz kommen. „Wir nehmen deutlich mehr Geld in die Hand, als die ursprünglich genannten 60.000 Euro“, erklärte Toussaint auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Die Soccerhalle kann von Vereinen und von privaten Kunden genutzt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Jugendarbeit. Ob für Jugendtraining über Winter oder für einen Kick mit Gästen einer Geburtstagsfeier – die Nutzungsmöglichkeiten der Halle sind vielseitig. Geht es nach dem Willen der beiden Gesellschafter, soll auch ein Schulungszentrum entstehen. Für die Nutzung des „Kid-Fit-Zirkels“ suchen die Betreiber Kooperationspartner wie Grundschulen oder Kindertagesstätten, mit denen sie zusammenarbeiten möchten, um die Kinder systematisch an den Sport – und zwar sportartübergreifend – heranzuführen. Das Cyclocross-Training liegt im Trend. Es sei ein sehr effektives, den neusten Trainingsstandards entsprechendes Ganzkörpertraining an speziellen Geräten. Die „Himmelsleiter“ wird 4,30 Meter hoch werden und als erstes Trainingsgerät zur Verfügung stehen. Die Halle wird alles bieten, „was Freude macht und weh tut“, brachte es Fitnessgeräte-Experte Toussaint augenzwinkernd auf den Nenner. Beim SSV-Vorstand stößt das Projekt auf positive Resonanz. „Was wir machen können, machen wir“, sagte Jürgen Ruf, und Markus Gerstle erklärte: „Alle im Verein stehen dahinter“. Gesucht wird noch ein Pächter für das Sportheim. Derzeit wird es in Eigenregie vom SSV Höheinöd betrieben. „Für einen Pächter bietet sich die Chance, insbesondere mit der Eröffnung unsere ,Socc Arena’, Essen und Getränke für die Gäste anzubieten“, so Müller gegenüber der RHEINPFALZ. Die Vertragslaufzeit zwischen dem SSV Höheinöd und der GmbH ist zunächst auf zehn Jahre befristet, mit Option auf Verlängerung. Die Gesellschafter zahlen eine monatliche Pacht für die Nutzung der in Vereinshand befindlichen 15 mal 30 Meter großen Turnhalle. Einzelheiten zu den Öffnungszeiten und Preisen sollen in Kürze veröffentlicht werden.

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