Rheinpfalz Tourismusbüro soll in die Innenstadt

Soll das derzeit im Rathaus untergebrachte Tourismus-Büro ausgelagert und an einem zentraleren Ort in der Stadt angesiedelt werden? Ja, sagen beide Kandidaten – dennoch gibt es Unterschiede in ihren Standpunkten.

„Nicht besonders attraktiv“ sei es momentan, die Tourist-Info in der VG-Verwaltung aufzusuchen, sagt Michael Vettermann. Gleiches gelte für die Öffnungszeiten. Was ihm vorschwebt: Im Stadtkern ein Büro einzurichten – möglicherweise im Museum Pachen, „dort sind Räume frei“. Auf diese Weise hätte man die Möglichkeit, „etwas für den Tourismus und die Beratung der Bürger, was Freizeitangebote angeht, zu tun“. „Ich bin ihm dankbar, dass er das sagt, da sind wir auf einer Linie“, nimmt Karl-Heinz Seebald den Ball auf – um ihn dann aber in etwas andere Richtung zu lenken. Sein Vorschlag: „Wir haben im Kahnweilerhaus Räumlichkeiten zur Verfügung, seit dort die Wohnung frei geworden ist.“ Daher könnte man das Erdgeschoss des Gebäudes, „das ja zentral am Marktplatz liegt“, als Anlaufstelle für Gäste nutzen. Eine Alternative sei das ehemalige Bahnhofsgebäude, „das ist ja auch im Besitz der Stadt“. Vettermann entgegnet, er sehe ein solches Büro „nicht unbedingt“ im Kahnweilerhaus. Eher vorstellen könne er sich den Bahnhof, „wenn es ins Museum Pachen nicht reinpasst“. Beide verdeutlichen, dass eine Entscheidung nur in Absprache mit der Verbandsgemeinde fallen kann, da dort die im Tourismus-Bereich tätigen Mitarbeiterinnen angesiedelt seien. Dass diese dann für Absprachen mit anderen Abteilungen weitere Wege in Kauf nehmen müssten, hält Seebald zwar „für nicht einfach“, in Zeiten der digitalen Kommunikation aber auch für machbar. Zwei Museen zusammenlegen? Stichwort Kahnweilerhaus: Dieses müsse ohnehin „baulich grundsaniert“ werden, so Seebald. Die beantragte Aufnahme in ein zweites Förderprogramm für die Stadtsanierung böte hierzu die Möglichkeit – bei einer Zuschusshöhe von 90 Prozent der Kosten. „Wenn wir diese Chance nicht nutzen würden, wäre das ein großer Fehler.“ Vettermann wendet ein, dass „das immer so eine Sache ist mit den Prozentgeschichten. Man muss dran denken, dass die restlichen zehn Prozent dann trotzdem von der Stadt gestemmt werden müssen.“ Und wie geht es weiter mit dem dort angesiedelten Museum? Da will sich Seebald mit dem Arbeitskreis austauschen. Denkbar ist für ihn, die Museen Pachen und Kahnweilerhaus zusammenzulegen. Auch im Museum Pachen gibt es Unklarheiten, was die Zukunft betrifft. Hier läuft ein Rechtsstreit um Erbschaftsfragen. Und somit auch eine Frage nach der Zukunft eines Teils der Kunstwerke. Ganz aufgeben will Seebald jedoch aus künstlerischer Sicht auch das Kahnweilerhaus nicht. „Es hat eine besondere Atmosphäre.“ „Wir müssen umdenken beim Museum Pachen. Ich gehe davon aus, dass es eine Zusammenlegung geben wird“, sagt Michael Vettermann – und fügt an: „Das ist notwendig aufgrund der Tatsache, dass die Erben nicht so mitspielen, wie man sich das gedacht hat. So wie es jetzt ist, wird es wahrscheinlich nicht weiterlaufen.“ Schwierig sei es, sich für Jahrzehnte festzulegen. „Man investiert in die Räumlichkeiten, und der eigentliche Sinn und Zweck zerrinnt einem unter den Fingern.“ Eine Chance könnte für beide eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler sein. Laut Seebald ein „noch ungelegtes Ei. Vom Vorstand ist es angedacht, dass wir möglicherweise das Haus für die Zukunft sein könnten. Ein Haus, in dem Sammlungen pfälzischer Sammler, die ihre Sammlung nach dem Tode der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen – oder pfälzischer Künstler, die sie zusammenhalten wollen –, werden könnten.“ Auch Vettermann könnte sich dies gut vorstellen: „Das ist ein Glücksfall.“

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