Eisenberg Viele neue Möglichkeiten

Bernd Frey (links ) und Markus Fichter präsentieren den neuen Fahrstuhl.
Bernd Frey (links ) und Markus Fichter präsentieren den neuen Fahrstuhl.

Die Grundschule Eisenberg ist jetzt durchgängig barrierefrei. Dafür sorgt der neue Fahrstuhl, den der Schulträger, die Verbandsgemeinde Eisenberg, einbauen ließ. Insgesamt wurde 396.175 Euro für das Projekt ausgegeben, bei dem neben auch die Auflagen des Denkmalschutzes berücksichtigt werden musste, wie Bürgermeister Bernd Frey (SPD) beim Ortstermin berichtete.

Von der Küche im Keller bis zur Aula im Dachgeschoss sind jetzt alle Räume für die Schüler problemlos erreichbar. Allerdings müssen die Grundschüler in ihrem normalen Schulalltag weiterhin die Treppen nutzen, der Fahrstuhl bleibt Lehrern, Schulleitung und beeinträchtigten Kindern vorbehalten. „Wir haben beispielsweise drei Kinder an unserer Schule, die an Rheuma leiden, für sie ist der Fahrstuhl eine riesige Verbesserung“, sagt Schulleiter Markus Fichter. Der Aufzug erleichtere insgesamt den Schulalltag und verbessere auch die Nutzungsmöglichkeiten der Räume, beispielsweise auch für die Bläserklasse, die unterm Dach probt. „Wir haben fast jede Woche in unserer Schule Gäste, die meist in der Aula zusammenkommen. Wenn wir dann Essen anbieten, dann musste bislang immer im Lehrerzimmer gemeinsam gegessen werden. Jetzt können wir in der Aula solche Veranstaltungen durchführen, da der Aufzug vom Keller bis unters Dach durchfährt“, so Fichter. 2013 sei er in Berlin bei einer Tagung gewesen und habe dort am Rande der Zusammenkunft erfahren, dass es einen sogenannten Inklusions-Pakt geben werde, mit dem Projekte wie der Einbau eines Fahrstuhls in die Grundschule gefördert werden sollen. „Das habe ich damals direkt an Bernd Frey weitergegeben, so dass wir schon früh die Weichen dafür stellen konnten, dass unsere Schule barrierefrei werden kann.“ Von den zuwendungsfähigen Kosten, die für das Projekt angesetzt wurden, übernimmt das Land 210.000 Euro, der Kreis 34.625 Euro. „Diese Summen werden sich noch mal erhöhen, da wir insgesamt mehr Geld ausgeben mussten als die ursprünglich geplanten 356.000 Euro“, so Frey. Die Mehrkosten haben sich ergeben, da Decken durchbrochen werden mussten und auch am Fuß des Fahrstuhls ein fast zwei Meter tiefer Schacht ausgehoben werden musste, in dem die Technik untergebracht werden konnte. „Bis zum Bau des Fahrstuhls war es überdies ein langer Weg. Wir hatten zunächst an eine Lösung außen am Gebäude gedacht“, so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Dies sei aber an den Auflagen des Denkmalschutzes gescheitert. Probleme gab es bei der Suche nach einer solchen Lösung zudem mit den Dachüberständen. „Das Schulhaus, für dessen Unterhalt die Verbandsgemeinde als Schulträger zuständig ist, hat mittlerweile 110 Jahre auf dem Buckel“, so Frey. Letztlich habe die VG sich mit der Denkmalpflege darauf einigen können, den Fahrstuhl im sogenannten Auge des Treppenhauses zu bauen. Dies erhöhe auch die Sicherheit, denn es bestehe keine Absturzgefahr mehr. „Wir mussten allerdings den gesamten Aufzug gläsern gestalten, damit das Treppenhaus weiterhin sichtbar bleibt“, so Frey. Durch den Bau im Mittelpunkt des Treppenhauses wurden nur zwei Deckendurchbrüche nötig. „Unser Ziel, das Projekt in einer Ferienzeit zu schaffen, wurde dadurch verhindert, dass jedes Teil des Fahrstuhls, also auch alle Stahlträger, mit Muskelkraft ins Gebäude geschafft werden musste, um dort aufgebaut werden zu können. Das Unternehmen, das den Fahrstuhl gebaut hat, überzeugte uns schon vor Beginn der Baumaßnahmen davon, dass dies nicht in sechs Wochen Sommerferien zu bewältigen sein werde“, so der Bürgermeister. Mit dem Ergebnis sind Schulleitung und Verbandsgemeinde jetzt mehr als zufrieden, denn es sichere den Schulstandort und garantiere die Barrierefreiheit des gesamten Gebäudes für alle Nutzer.

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