Meinung Höhere Schienen-Maut: Armutszeugnis für Wissing

Teurere Tickets und weniger Fernzüge könnten die Folgen von einer höheren Schienenmaut sein.
Teurere Tickets und weniger Fernzüge könnten die Folgen von einer höheren Schienenmaut sein.

Verkehrspolitisch gebraucht werden günstige Tickets und ein attraktives Zugangebot. Wenn die Schienen-Maut steigt, kommt das Gegenteil.

Die massiv steigende Schienen-Maut auf dem Netz der Deutschen Bahn (DB) ist eine Folge der zu geringen Priorität, die Ausgaben für den Schienenverkehr unter der aktuellen Bundesregierung genießen. Hauptverantwortlich dafür sind Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP). Dabei gebietet die Fairness klarzustellen, dass unter Wissings Vorgängern (die letzten drei stellte jeweils die CSU) alles noch schlimmer war. Die jahrzehntelange Vernachlässigung des Schienennetzes rächt sich jetzt.

Das Thema Trassenpreise (Schienen-Maut) gilt oft als zu speziell für das breite Publikum. Das ändert sich aber schnell, wenn die konkreten Folgen deutlich werden. Dazu gehört jetzt die Gefährdung von Fernzügen gerade in den Bundesländern Sachsen und Thüringen, in denen Landtagswahlen anstehen. Der umweltschonende Schienenverkehr müsste durch sinkende Trassenpreise gefördert werden. Stattdessen droht nun das Gegenteil in einem Ausmaß, dass es diverse Städte ihr Fernzugangebot kosten könnte.

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