Kommentar Problematische Struktur

Das Rathaus in Meckenheim.
Das Rathaus in Meckenheim.

Julia Kren hat ein funktionierendes System weitergeführt. Jeder andere hätte das gleiche getan.

Über Jahre hat sich die breite Öffentlichkeit nicht sehr dafür interessiert, welche Einkaufsstrategien die verschiedenen Energie-Versorger verfolgen. In der Krise ist es nun ein großes Thema geworden. Und es zeigt sich, dass diejenigen, die nicht nur den jeweils aktuellen Preis, sondern auch die langfristige Sicherheit im Blick hatten, jetzt im Vorteil sind. Und diejenigen, die kurzfristig einkauften und besonders günstige Preise bieten konnten, jetzt ein Problem haben. Wie eben auch das E-Werk Meckenheim.

Der Ärger der Kunden ist verständlich. Und ja, die Verantwortung für die Einkaufspolitik trägt die Ortsbürgermeisterin. Doch Julia Kren ist kein Profi in der Energiepolitik. Sie ist als ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin qua Amt Werksleiterin und hat nichts anderes getan, als ein lange gut funktionierendes System weiterzuführen. Wohl kaum jemand hätte an ihrer Stelle anders gehandelt.

Die Frage, die man jetzt stellen muss, ist, ob eine solche Werksstruktur heute noch zeitgemäß ist. Denn die Energiekrise wird so schnell nicht vorbei sein.

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