Rheinzabern Feuerwehren üben Großeinsatz am Ohmerhof

Unter Atemschutz retten die Feuerwehrmänner eine bewusstlose Person, die in einem verrauchten Gebäudeteil lag.
Unter Atemschutz retten die Feuerwehrmänner eine bewusstlose Person, die in einem verrauchten Gebäudeteil lag.

Brände in landwirtschaftlichen Betrieben fordern die örtlichen Feuerwehren immer besonders heraus. Bei ihrer Abschlussübung haben die Mitglieder gezeigt, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Die meist eng nebeneinander gebauten Hallen und Produktionsräume von Aussiedlerhöfen sind schwer zugänglich. In ihnen lagern nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch regelrecht brand- und explosionsgefährliche Stoffe wie Diesel, Schmieröle und im Sommer besonders Düngemittel. Und das alles auf engstem Raum, im Ernstfall durch Rauch noch dazu extrem schlecht einsehbar. Solch ein Szenario erwartete die vier freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Jockgrim am Freitag auf dem Ohmerhof am Ortsrand von Rheinzabern.

Die vielseitige Übung hatte Stefan Mohr, der Rheinzaberner Wehrführer, entworfen. Schon als die ersten der zahlreichen Zuschauer auf dem Bauernhof eintrafen, quoll aus einer Halle dichter, jedoch ungefährlicher Übungsrauch. Kurz nach 18 Uhr kamen nacheinander die ersten Feuerwehreinheiten an. Um zu wissen, welche Aufgaben auf die Wehrleute zukommen würden, verschaffte sich der Einsatzleiter einen Überblick, dann lief der Einsatz beinahe nach Lehrbuch ab.

Vermisste werden gesucht

Atemschutzgeräteträger durchsuchten die weitläufigen Räume und Hallen nach Vermissten, mussten sich dabei durch den dichten Rauch tasten und immer die Uhr dabei im Auge behalten. Schließlich war die Atemluft in ihren schweren Flaschen endlich. Auch ließ die Konzentration in der stressigen Situation nach einer gewissen Zeit nach. Draußen, außerhalb der angenommenen Gefahrenzone, richtete der Ortsverband Rheinzabern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) eine Station zur Erstversorgung von Verletzten ein. Das waren nicht nur die am Ende alle gefundenen Vermissten, sondern auch ein unter einer großen Transportkiste eingeklemmter „Erntehelfer“. Vor Ort war dies zum Glück nur ein Dummy, also eine unempfindliche Puppe in Menschengröße. Sie musste von den übenden Feuerwehrleuten mit Hilfe von viel Technik, wie hydraulischen Wagenhebern, erst einmal aus ihrer lebensgefährlichen Lage befreit werden.

An vielen Stellen hatten die Mitglieder der Feuerwehren Aufgaben zu bewältigen.
An vielen Stellen hatten die Mitglieder der Feuerwehren Aufgaben zu bewältigen.

Um das Löschen des angenommenen Brandes kümmerten sich Feuerwehrfrauen und -männer aus den Ortsgemeinden Hatzenbühl, Jockgrim, Neupotz und Rheinzabern. Dafür mussten lange Löschwasserleitungen mit unzähligen Kupplungen verlegt werden, um genug Wasser zur Unglücksstelle transportieren zu können. Unterstützt wurden die Verbandsgemeindewehren zusätzlich durch Kameraden aus Rülzheim, die mit der Drehleiter den fiktiven Brand von oben bekämpften. Dabei floss diesmal jedoch deutlich weniger Wasser als sonst bei Übungen, zum Schutz der Photovoltaikanlagen auf den Hallendächern. Nachdem der Übungsrauch mit Hilfe von kräftigen Gebläsen verzogen war, war auch die letzte Aufgabe abgearbeitet, und zwischen den Wasserpfützen im Hof wurde das gesamte Equipment wieder eingesammelt und in die zahlreichen Fahrzeuge verstaut.

Die Manöverkritik fiel durchweg positiv aus. Gelobt wurde besonders das gute Zusammenwirken der Feuerwehrleute aus den vier freiwilligen Wehren, die bei Echt-Einsätzen regelmäßig gemeinsam ausrücken und sich besonders bei Großlagen gegenseitig unterstützen.

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