Rieschweiler-Mühlbach Pläne für Solarpark „Am Heidenberg“ werden konkreter

Auf der Ackerfläche "Am Heidenberg" über dem Rieschweiler Sportplatz soll der Solarpark gebaut werden.
Auf der Ackerfläche »Am Heidenberg« über dem Rieschweiler Sportplatz soll der Solarpark gebaut werden.

Die Ortsgemeinde Rieschweiler-Mühlbach treibt das Projekt Solarpark „Am Heidenberg“ weiter voran. Der Ortsgemeinderat hat nun den weiteren Planungsschritten zugestimmt. Doch es wird einiges anders sein, als ursprünglich geplant.

Der Ortsgemeinderat Rieschweiler-Mühlbach hat den weiteren Planungsschritten zur Verwirklichung des Solarparks „Am Heidenberg“ einstimmig zugestimmt. Der Solarpark muss jedoch um vier Hektar auf 14,5 Hektar verkleinert werden. Laut Projektmanager Jonathan Herzog von der Firma Wiwi-Consult aus Mainz sei mit dem Bau ab 2026 zu rechnen.

Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz hatte bei der Stellungnahme angegeben, dass es sich bei dem Solarpark um ein Vorranggebiet für Landwirtschaft mit überdurchschnittlicher Bodengüte handelt. Deshalb solle die nördliche Ackerfläche über dem Wirtschaftsweg nicht zum Solarpark gehören. Für Wiwi Consult sei diese Fläche aber noch nicht völlig abgeschrieben, da man dort später eine Mischnutzung mit Solar und Landwirtschaft vorschlagen werde, so Jonathan Herzog. Der Solarpark „Am Heidenberg“ liegt oberhalb des Rasenplatzes der SG Rieschweiler in Südhanglage. Der asphaltierte Wirtschaftsweg vorbei am Sportplatz dreht vor dem Geländeabfall zum Hitscherhof nach links in die Hangfläche und führt dann oberhalb des Solarparkes entlang. Die Fläche, mit der im Jahr 13 Millionen Kilowattstunden Solarstrom produziert werden sollen, liegt weitgehend abgegrenzt zwischen den landwirtschaftlichen Wegen. Das Gebiet reicht jedoch nach links und rechts über die Wegeführung hinaus.

Eingriff in Natur soll ausgeglichen werden

Das Forstamt Westrich und die Naturschutzbehörde des Landkreises Südwestpfalz hatten den Einwand, dass die Einzäunung und die Solarfläche eine Barriere für die dort lebenden Tiere bedeutet. Deshalb soll der zu den Feldern führende Wirtschaftsweg weiter als Durchgang offen bleiben, so der Planer. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion in Neustadt hatte außerdem eine umweltgerechte Ableitung des Oberflächenwassers und die Berücksichtigung von Starkregenereignissen gefordert. Dazu vertrat das Planungsbüro die Auffassung, dass wegen des geplanten Grünlanduntergrunds der Regen besser versickere und die Landschaft das übrige Wasser in den Talbereichen ableite.

Wegen der Schatten durch die Anlage und weiterer Auswirkungen auf die Umwelt werde seitlich am Solarpark eine Hecke angelegt. Obstbäume werden zu zwei vorhandenen Naturflächen gepflanzt, die im Plangebiet frei gehalten werden müssen, so die Forderung der Naturschutzbehörde. Durch Schafe, die auf der Fläche weiden, und Blühwiesen werde man den Eingriff in die Natur ausgleichen. Für dort brütende Feldlerchen werde der Betreiber ein Ausweichbiotop anbieten. Die vom Naturschutzbund Deutschland gewünschten Sitzstangen werden nicht aufgestellt, da in dem Gebiet keine Greifvögel festgestellt wurden, so die Untersuchung eines Fachbüros.

Betreiber bietet Modell zur Bürgerbeteiligung an

Verbaut werden sollen etwa sieben Meter lange sogenannte Antiflex-Reflex-Module, die nicht mehr blenden würden. Die Kollektoren würden auf Ständer gestellt, sodass sie mindestens 80 Zentimeter vom Boden entfernt sind. Die Anlage würde nicht über eine Höhe von vier Metern hinausgehen. Mit den privaten Grundstückbesitzern hätte die Wiwi-Consult Pachtverträge auf 25 Jahre abgeschlossen. Mit der Gemeinde werde man einen Vertrag über die Zahlung eines errechneten Jahresbetrages von 34.000 Euro abschließen. Dieser werde jetzt vermutlich geringer ausfallen, da die Anlage verkleinert werden müsse. Der Betreiber biete ein Modell zur Bürgerbeteiligung an.

Erster Beigeordneter Hans-Dieter Bißbort und SPD-Fraktionssprecher Pascal Schuck sprachen den Rückbau der Anlage an, falls sie nach 20 Jahren stillgelegt werden sollte. Dafür werde die Betreiberfirma eine Bürgschaft bei der Kasse der Verbandsgemeindeverwaltung hinterlegen. Das bestätigte auch Nico Eichert, Mitarbeiter des Bauamtes der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen. Es sei möglich, dass die Anlage länger läuft und dem neuesten Stand für einen Weiterbetrieb angepasst wird.

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